Rabenschwarzer Spieltag

in dreifacher Ausfertigung

von Mike Meyer, Stuttgarter Nachrichten vom 10.12.14

 

Die Frauenteams der HSV, der Hbi und des MTV müssen allesamt herbe Niederlagen hinnehmen.rnZehn Tore Differenz, elf Tore Differenz und noch einmal elf Tore Differenz – es war ein rabenschwarzer Spieltag, den die drei Nord Stuttgarter Frauenteams in der Handball-Bezirksliga erlebten.

 

Noch am besten zog sich die Hbi Weilimdorf/Feuerbach aus der Affäre, die ihre Begegnung mit der HSG Gablenberg- Gaisburg „nur“ mit 12:22 verlor. Der MTV Stuttgart ging mit 15:26 beim Spitzenreiter SSV Hohenacker 2 unter, und auch die HSV Stammheim/ Zuffenhausen, die sieben Saisonspiele lang ohne Niederlage geblieben war, musste einen empfindlichen Dämpfer hinnehmen. Sie unterlag im Verfolger-duell gegen die WSG Lorch/Waldhausen mit 12:23. Rein vom Papier her war das Aufeinandertreffen der HSV Stammheim/Zuffenhausenrnund der WSG Lorch/ Waldhausen ein Spitzenspiel. Auf dem Feld wurde die Partie den Ansprüchen allerdings nicht gerecht – was in erster Linie an den Nord-Stuttgarterinnen lag. „Das war so ein Tag, an dem bei unserer Mannschaft überhaupt nichts zusammengelaufen ist“, sagt Harry Förster, Technischer Leiter der HSV. Es begann denkbar schlecht für die Nord-Stuttgarterinnen: Die erste Chance wurde vergeben, bei der zweiten – ein Siebenmeter – landete dasrnSpielgerät am Pfosten. Und so endete eine erste Hälfte, in der die Gastgeberinnen meist einen Schritt langsamer als der Gegnerrnwaren und sich zudem einige technische Fehler erlaubten, mit einem 7:12- Rückstand. Auch im zweiten Spielabschnitt fand das Team von Trainer Francesco Leanza nicht zu seiner Linie, während die WSG ihren Vorsprung Tor um Tor ausbaute. Försters Fazit: „Wir haben das Spiel ohne Gegenwehr hergeschenkt“, sagt der Technische Leiter. „Die Niederlage ist auch in dieser Höhe völlig verdient.“ HSV Stammheim/Zuffenhausen: : Carmen Gneithing, Jan Budil; Tamara Leanza, Vanessa Leanza (1), Silke Müller, Konstanze Fürich,rnLisa Hurst (1), Veronika Beigel, Theres Schütz, Ann-Kathrin Spinner (2), Jennifer Funk (3), Sophia Schön, Laura Kübelböckrn(5/1). Es hat ganz den Anschein, als ob die Hbi Weilimdorf/Feuerbach nach zwei spielfreien Wochenenden ein wenig aus dem Takt geraten ist. jedenfalls hatten sich Trainer Martin Stiewe und seine Spielerinnen für die Begegnung mit dem Lokalrivalen HSG Gablenberg-Gaisburgrnvorgenommen, ihren Konkurrentenmit einer kompakten 5:1-Abwehr und dem schnellen Spiel nach vorne aus dem Konzept zu bringen. Soweit die Theorie – in der Praxis sollte sich der Spielverlauf ein wenig anders als geplant gestalten. Die Nord-Stuttgarterinnen fanden ausgesprochen schwer ins Spiel und rannten schon früh einem Rückstand hinterher. Auch eine Auszeit brachte nicht den ge-wünschten Erfolg. Im Angriff der Hbi lief nicht viel zusammen,in der Defensive offenbarten sich immer wieder Lücken, die den Gästen Tor-erfolge ermöglichten. Und so fand sich die Hbi zur Pause bereits mit 6:12 im Hintertreffen. Auch nach der Pause fehlte den Nord-Stuttgarterinnen vorne jegliche Durchschlagskraft und hinten die nötige Aggressivität. Bezeichnend: Erst nach acht Minuten glückte der Hbi der erste Treffer in Hälfte zwei. „Mit dieser Leistung kann ich nicht zufrieden sein“, schimpfte der Coach. „Ich hoffe nur, dass meine Mannschaft aus der Niederlage lernt, im nächsten Spiel ihr Potenzial auch abzurufen.“ Hbi Weilimdorf/Feuerbach: Larissa Scharmann,Saskia Frohna; Larissa Pflieger, Jana Klein (1), Melanie Böhm (1), Sophia Sikler, Annalena Weigel (1), Simone Lindner (1), Nicole Wöhr (1), Sina Engelhardt (2), Bettina Eichel, Sarah Wild (1), Janna Rieker (4), Simone Müller.

 

 

In einer Hinsicht ist der MTV Stuttgart ein bisschen aus dem Verhaltensmuster des Spieltags ausgebrochen: Während HSV und Hbi von Spielbeginn an ihre Schwierigkeiten hatten, ist das Team von Trainer Manfred Renkewitz eigentlich ganz gut in die Partie beim Spitzenreiter SSV Hohenacker 2 gekommen. Und zumindest 30 Minuten lang sah es so aus, als ob der Gast den Favoriten Paroli bieten kann. Zwar schlichen sich beim MTV in diesem Spielabschnittrnnach 3:1-Führung immer wieder Fehler ein, die Tore für Hohenacker ermöglichten. Aber nach einem zwischenzeitlichen 4:8- Rückstand kämpften sich die Stuttgarterinnen bis zur Pause auf 10:10 heran. Doch nach der Pause zeigte sowohl der SSV als auch der MTV ein anderes Gesicht. „Bei uns technische Fehler im Überfluss undrnungeduldiges Spiel mit überhasteten Würfen, beim SSV Tempo-steigerung und Tore im Minutentakt“, schildert Renkwitz, dessenrnTeam bis zur 43. Minute einen einzigen Treffer erzielte, die Ereig-nisse. „Hohenacker war letztendlich eine Nummer zu groß für uns.“ Aber einen Lichtblick gab es: Pauline Willig, Neuzugang vom TV Nellingen 2, steuerte in ihrem ersten Spiel für den MTV drei Tore bei.

 

MTV Stuttgart: Laura Leibold, Laura Goll; Pauline Willig (3), Verena Thum, Tabea Schmidt (2), Helene Meyer (5/5), Carmen Heese, Jennifer Wolf (2), Anne Leuteritz, Josepha Eichhorn, Barbara Grieb, Maja Schnaith (1), Angela Jekal (2).