Höhere Sachkostenbeiträge, gekürzte Zuschüsse
Die vom Gemeinderat angekündigten Sparmaßnahmen betreffen alle Sportvereine der Landeshauptstadt: Die Vereine sollen ab 2026 nicht nur höhere Sachkosten selbst finanzieren, sondern auch geringere Zuschüsse erhalten.
Wie sich drastisch gekürzte Sportförderung auswirkt
Der MTV Stuttgart warnt vor gravierenden Folgen für den Vereins-, Breiten- und Spitzensport in der Stadt Stuttgart. Einzelne Sportgruppen im Kinder- sowie Erwachsenen-, Reha- und Gesundheitssport müssten schließen, Schul- und Kita-Kooperationen entfallen. Luxusgut Sport: Die Beiträge für alle Mitglieder würden sich deutlich erhöhen, Sport im Verein damit nur noch für einkommensstarke Bevölkerungsschichten möglich. Leistungssportler:innen und Spitzensportmannschaften wären durch die Vereine nicht mehr finanzierbar, könnten nicht mehr am Wettkampf- und Spielbetrieb teilnehmen. Ein Strahleffekt des Spitzensports für die Landeshauptstadt Stuttgart wäre nicht mehr zu erzielen, ein Image als attraktive Sportstadt kaum noch zu positionieren. Folge- und Fernwirkungen auf den Tourismus, Gastronomie, Hotellerie, aber auch weiter sinkende Nachfrage im Einzelhandel wären unvermeidbar. Nachwuchs- und Talentförderung könnte nicht mehr stattfinden. Im schlimmsten Fall droht die Insolvenz einzelner Sportvereine.
Gesellschaftlicher Auftrag des Sports gefährdet
Sport für alle Bürger:innen der Stadt und mehr als Sport: In den Sportvereinen sind die Menschen nicht nur sportlich aktiv und tun etwas für ihre Gesundheit. Sportvereine bieten außerdem Freundschaft, soziale Kontakte, Gemeinschaft. Gemeinsam in der Gruppe aktiv zu sein hilft gegen Einsamkeit oder Depressionen, fördert Inklusion und Integration. Durch die Kürzung von Zuschüssen sehen die Stuttgarter Sportvereine ihren gesellschaftlichen Auftrag gefährdet. „Sport sollte kein Luxus für wenige sein, sondern eine Grundlage des Zusammenlebens für alle.“ betont Nico Helwerth, Präsident des MTV Stuttgart 1843 e.V. „Wenn wir jetzt beim Vereinssport noch mehr einsparen, gefährden wir nicht nur Trainingsangebote, sondern auch Integration, Gesundheit und die Zukunft unserer Kinder.“
Über 300.000 Mitglieder in 300 Vereinen profitieren vom Sportetat: Mit dem kleinsten Etat des Gesamthaushalts erzielt die Stadt eine maximale Wirkung. Folge- und Fernwirkungen sind dabei noch nicht eingerechnet.
Die geplanten Sparmaßnahmen gefährden zentrale Aufgaben für Kinder, Jugendliche, Familien und den Spitzensport.