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MTV Stuttgart 1843 e.V.

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Weder Tricks noch Spezialeffekte aus Hollywood sind im Spiel. Wenn die blinden Bundesligaspieler des MTV Stuttgart anfangen, �bers Feld zu sprinten, zweifelt der sehende Beobachter an der eigenen Wahrnehmung. Wer wissen will, was sportlicher Mut ist und warum wir gewonnen haben, sollte den Bericht lesen, es lohnt sich.

Blinden-Bundesliga: Stuttgarter dominieren zum Auftakt

Weder Tricks noch Spezialeffekte aus Hollywood sind im Spiel. Wenn die blinden Bundesligaspieler des MTV Stuttgart anfangen, �bers Feld zu sprinten, zweifelt der sehende Beobachter an der eigenen Wahrnehmung. Glaubt nicht, was er da sieht. Auf einem 20 mal 40 Meter gro�en Platz, �ber den sich acht Feldspieler bewegen, setzen Trainer Ulrich Pfisterers couragierte M�nner immer wieder zum vollen Sprint an. Scheinbar ohne R�cksicht auf Verluste. Bei Solol�ufen liegt der Ball eng am Fu�, die K�rpert�uschungen w�rden so manchen sehenden Gegner ins Leere gr�tschen lassen. Am Samstag startete die Blindenfu�ball-Bundesliga (DBFL) in Barsinghausen in ihre dritte Saison � und es war eine spektakul�re, eine inspirierende Veranstaltung.

"Noch gibt es enorme Leistungsunterschiede in der Liga", sagt der 58-j�hrige Pfisterer, Sportlicher Leiter beim Meister aus Stuttgart und gleichzeitig Trainer der deutschen Nationalmannschaft. �Momentan stehen wir national an der Spitze der Entwicklung, wir denken schon, dass wir den Titel erfolgreich verteidigen k�nnen.� Im ersten Punktspiel gegen den LFC Berlin reichte dem MTV eine starke zweite Halbzeit zum ungef�hrdeten 4:1-Sieg. Pfisterer arbeitet als Diplom-Sportlehrer an der Nikolaus-Pflege in Stuttgart. 1972 w�re der Juniorenspieler von Hertha Zehlendorf um ein Haar f�r das deutsche Olympia-Aufgebot nominiert worden, doch ein gewisser Uli Hoene� war einen Tick besser. Drei Jahrzehnte lang lebte er danach in Australien, schon �down under� besch�ftigte er sich mit dem Blindenfu�ball. Den ungeheuren Mut, den seine Spieler demonstrieren, nennt er die "F�higkeit, sich im freien Raum zu bewegen."

Verteidiger wie Kamikaze-Piloten

Die Spieler der gegnerischen Teams an diesem Samstag bevorzugen den schnellen Watschelgang, manchmal den versch�rften Dauerlauf, den Ellenbogen nach vorne abgewinkelt. Die Stuttgarter Verteidiger st�rzen sich dagegen auf den Ballf�hrenden wie Kamikaze-Piloten. Blinde Kamikaze-Piloten. Das Angreifen des Ballf�hrenden k�ndigt der Blindenfu�baller mit dem Ruf "Voy" (Spanisch: �Ich komme�) an. Den Balllauf h�ren die Spieler, weil eine Rassel im Spielger�t steckt. Der sehende Torwart und Guides am Spielfeldrand helfen durch Zurufe bei der Orientierung.

�Angst darf man bei unserem Sport nicht haben�, sagt Sven Schwarze. Der 31-j�hrige Stuttgarter ist Nationalspieler. Seit dem achten Lebensjahr litt er an einer Sehschw�che, vor f�nf Jahren kam es zu einer Abl�sung der Netzhaut. Heute sieht Sven Schwarze nichts mehr. Amaurose lautet der medizinische Fachausdruck f�r v�llige Erblindung. In der Liga z�hlt Schwarze damit zu den B1-Blinden. �Es gibt Spieler, die nach einer heftigen Kollision erst nicht mehr rennen und dann ganz aufh�ren. Man muss das halt wegstecken k�nnen�, sagt er. Die Spieler tragen sch�tzende Schaumstoffringe um den Kopf. Bei den Spielern der gegnerischen Mannschaften sind die Ringe dick gepolstert. Die Stuttgarter tragen kleine Gummisch�tzer. Nie w�rde sich ein Stuttgarter �ngstlich an der Bande entlang tasten, um das Feld zu betreten. Im Scherensprung dr�ber, so geht das. Kein Mitleid von anderen, f�r sich selbst keine Grenzen, so scheint das Stuttgarter Motto zu lauten.

�Die Jungs sind hart im Nehmen�, sagt Robert Voigtsberger, Fu�ball-Koordinator des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). Wobei Blindenfu�ball keine M�nnersache ist. Die Mannschaften d�rfen gemischt spielen, bei einigen Teams stehen Frauen im Team. 470.000 Mitglieder hat der DBS und ist damit einer der gr��ten Verb�nde f�r den Behindertensport weltweit. �Die Stuttgarter�, sagt Voigtsberger, �sind der FC Bayern M�nchen des Blindenfu�balls.� Im Juni reist Ulrich Pfisterer mit seiner Mannschaft nach Griechenland, wo dieses Jahr die Champions League ausgespielt wird. Vorher will er den Titel in der DBFL gewinnen.

Uwe Seeler als Schirmherr

Ausgerichtet wird die DBFL von Beginn an in Kooperation zwischen der DFB-Stiftung Sepp Herberger, dem Deutschen Behindertensportverband e.V. sowie dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.. Schirmherr der Liga ist DFB-Ehrenspielf�hrer Uwe Seeler, der sich bereits seit Gr�ndung der Herberger-Stiftung im Jahr 1977 als Kuratoriumsmitglied und Botschafter f�r die �lteste deutsche Fu�ballstiftung und deren Projekte engagiert.

Getreu ihrem Stiftungsleitziel, die integrative Kraft des Fu�balls f�r die Gesellschaft zu nutzen, m�chte die Sepp Herberger-Stiftung durch ihr Engagement blinden und sehbehinderten Menschen auch den Zugang in die mehr als 26.000 DFB-Mitgliedsvereine erm�glichen. Karl Rothmund, der zust�ndige DFB-Vizepr�sident f�r Sozial- und Gesellschaftspolitik und in dieser Funktion auch Vorsitzender des Vorstands der Sepp Herberger-Stiftung, sagt: �F�r viele blinde und sehbehinderte Menschen ist Fu�ball die gr��te Leidenschaft. Sie verfolgen die Begegnungen der Bundesliga live in den Stadien und spielen selbst aktiv in immer mehr Mitgliedsvereinen des DFB. Eine neue und interessante Facette der gesellschaftlichen Integration durch Fu�ball, die wir sehr gerne unterst�tzen.�


Nach den Zahlen der WHO (World Health Organisation) leben in Deutschland rund 160.000 blinde Menschen. Jedes Jahr erblinden in Deutschland 10.000 Menschen, fast die H�lfte von ihnen ist 80 Jahre oder �lter. Fu�ball ist f�r viele dieser �lteren Menschen kein zweckm��iges Angebot mehr. "Aber auch wenn die Zahl der Aktiven noch gering ist, erf�llt der Blindenfu�ball eine wichtige Funktion, denn er zeigt eindrucksvoll, wozu Menschen mit einer Behinderung f�hig sind", erkl�rt Voigtsberger. "Das Image der Blindheit wird so ver�ndert, das Verh�ltnis zwischen Blinden und Sehenden normalisiert sich dadurch. Im vergangenen Jahr hatten wir mit der Blinden-Bundesliga eine tolle mediale Pr�senz." Auch in Barsinghausen drehten Kamerateams von Spiegel TV, dem NDR, Sat.1 und RTL.

Pfisterer erg�nzt: "Es ist doch toll, wenn am Arbeitsplatz jemand am Montag sagt, dass er in der Kreisliga drei Tore gemacht hat, und sein blinder Kollege antworten kann: 'Ich in der Bundesliga auch'." Das intensive Training hat einen weiteren Effekt, berichtet Pfisterer: "Meine Spieler werden auch im restlichen Leben immer mobiler und selbstst�ndiger. Das H�ren ist wichtig, aber der K�rper hat dazu weitere Rezeptoren. Manche gehen ohne Stock durch die Gegend." Ohne Stock, ohne Tricks und ohne Spezialeffekte.

Die Ergebnisse des Saisonauftakts

Samstag, 13. M�rz:
SG Saarbr�cken/Braunschweig - VfB Gelsenkirchen 0:4
MTV Stuttgart - LFC Berlin 4:1
Viktoria Dortmund - FC St. Pauli 4:0
SSG blista Marburg - BFW W�rzburg 10:0
LFC Berlin - Chemnitzer FC 6:0

Sonntag, 14. M�rz:
BFW W�rzburg - Viktoria Dortmund 0:3
Chemnitzer FC - SG Saarbr�cken/Braunschweig 0:3
SSG blista Marburg - MTV Stuttgart 0:4
FC St. Pauli - VfB Gelsenkirchen 0:2

[Quelle: Homepages des Deutschen Fu�ballbundes]

Bericht beim DFB


 

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eingestellt am 18.03.2010 um 12:14 Uhr







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