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MTV info 2-2015 - QUO VADIS MINDESTLOHNGESETZ

TEXT DR. KARSTEN EWALD QUO VADIS MINDESTLOHNGESETZ Diese ehrenamtlichen Einsätze sind für die derzeitigen Strukturen des MTV existentiell. Sonst könnten wir beispielsweise niemals eine fünftägige Feriensportwoche mit sportlich hochwertiger Rundumbetreuung über 7 Stunden täglich und Mittagessen für 125 Euro / Kind anbieten. Dasselbe gilt für Kinderfreizeiten und Trainingscamps. Für viele Kinder sind diese MTV-Events der einzige „Urlaub“ in den Ferien, und gerade diese Kinder, bzw. deren Eltern, könnten sich das dann nicht mehr leisten: Ein sozi- aler Eklat aus vermeintlicher sozialer Gerechtigkeit. Im Übrigen ganz zu schweigen von den Wettkampfausfahrten, Ligaspielen, Ferienfreizeiten, Turnfesten etc. QUO VADIS MINDESTLOHNGESETZ IM LETZTEN MAGAZIN HATTE ICH AUSFÜHRLICH ÜBER DIE AUSWIRKUNGEN DES NEUEN MINDESTLOHNGESETZES BERICHTET UND AUCH DER HOFFNUNG AUSDRUCK VERLIE- HEN, DASS DIE POLITIK HIER VIELLEICHT NOCH ÄNDERUNGEN FÜR GEMEINNÜTZIGE SPORTVEREINE VORNEHMEN KÖNNTE. IMMERHIN VERLANGT DAS GESETZ BEI KONSE- QUENTER AUSLEGUNG, DASS SICH MINIJOBBER (ÜBER 80 BEIM MTV) NICHT ZUSÄTZLICH EHRENAMTLICH BETÄTIGEN DÜRFEN. DIES BEZIEHT SICH VOR ALLEM AUF DIE WOCHEN- ENDEN ODER FERIEN, WO AUCH MINIJOBBER (MEIST STUDIERENDE ODER BERUFSTÄTIGE) UNENTGELTLICH TÄTIG WAREN UND WEITERHIN SEIN WOLLEN. Stefan Kaufmann (CDU) „Die von Ihnen zusammengestellten Argumente und Vorschläge finde ich überzeugend. Nun muss man sehen, wie die Fachpolitiker das beurteilen. Dass Ute Vogt direkt mit Bundesmi- nisterin Nahles sprechen möchte, ist hilfreich.“ Ute Vogt (SPD), stv. Fraktionsvorsitzende „Danke für die Info und das weitere Beispiel. So etwas hilft in der Tat am meisten. Ich werde von Parlamentsseite aus nochmals nachfassen. Wir haben von meinem Büro aus auch die Arbeits- ebene des Ministeriums mit einbezogen – steter Tropfen höhlt den Stein!“ Was ist seit dem Erscheinen des letzten MTV-Magazins geschehen? Wir haben uns an unsere Stuttgarter Bundestagsabgeordneten gewandt und um Hilfe gebeten. Mit einigem Erfolg, wie ein Aus- zug aus dem regen Mailverkehr zeigt. Natürlich haben wir auch Seite an Seite mit den Sportverbänden gekämpft, hier vor allem mit dem Landessportverband Baden-Württemberg (LSV) mit seinem Vizepräsidenten Klaus Tappeser. Der regionale Vorstoß wurde nötig, nachdem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) seiner Aufgabe, die Vereine auf Bundesebene politisch zu vertreten, nicht in ausreichendem Maße nachgekommen war. Das vorläufige Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Bundes- ministerin Andrea Nahles lud eine Baden-Württembergische Sportdelegation zu einem Gespräch nach Berlin ein. Mit dabei war MTV-Geschäftsführer Dr. Karsten Ewald, der die Aufgabe übernommen hatte, mit ganz konkreten Praxisbeispielen die Probleme aufzuzeigen. In dieser Runde zeigte vor allem auch Staatssekretär Albrecht, ehemals Trainer in einem Sportverein, großes Verständnis. Ministerin und Staatssekretär versprachen nach dem Gespräch, die Stellung der Sportvereine innerhalb des neuen Gesetzes nochmals zu prüfen. Wir sehen dies als Erfolg und bedanken uns ganz herzlich für die Einladung und das Gespräch. Ebenso herzlich danken wir unseren Stuttgarter Bundestagsabgeord- neten Ute Vogt (SPD) und Stefan Kaufmann (CDU), wobei nicht unerwähnt bleiben soll, dass auch Cem Özdemir (Parteichef von Bündnis 90/ die Grünen) uns über seinen Büroleiter telefonisch mitteilen ließ, dass er uns unterstützen möchte. Wenn es darauf ankommt, kann man sich auf die Stuttgarter Volksvertreter ver- lassen. Das war auch eine wichtige Erkenntnis und ein Zeichen gelebter Demokratie. 8 MTV INFO

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